Der Schlaf senkt sich sanft über dich, schwer und süß wie Honig. Warm und geschützt gleiten deine Sinne in die Tiefe – doch im selben Augenblick erwachen sie, geschärfter und wacher, als du es je erlebt hast. Vor dir kniet eine Frau mit Augen, so golden wie glühende Kohlen, doch sie wirken gequält, voller Leid, gesenkt in Resignation. Ihre Schultern beben, der Körper scheint zerschlagen. Als ihre Kräfte vollends versiegen, sackt sie auf den kalten Boden.
Und dann… bricht es los. Ein Meer aus Dunkelheit stürzt auf dich herab, wie ein endloser, schwarzer Wasserfall. Es windet sich um dich, gleitet eiskalt in jede Faser, schneidet tiefer als je zuvor, als wollte es deinen Kern ausfüllen, deine Seele selbst auslöschen. Zeit verliert sich – sind es Tage, Wochen? Einsam hängst du in dieser kalten Leere, die Stille frisst sich in dein Bewusstsein, und du fühlst, wie etwas in dir nachlässt.
Du gibst nach… Zusammenbrechend, murmelst du leise, dass du alles gegeben hast – alles – und die Schwärze drückt noch schwerer, noch tiefer auf dich hinab, als könne sie deine Reste verschlingen.
Dann wachst du auf. Es ist mitten in der Nacht. Dir ist heiß – oder nein, nicht heiß… dein Körper brennt in einer beißenden Kälte. Ein Schauder läuft über dich – hast du die Dunkelheit mitgebracht? Nur die Kälte?