Die Kälte ist diesmal nicht nur ein Feind – sie ist ein Teil von dir. Sie durchdringt nicht nur dein Fleisch, sondern nistet sich tief in deinen Knochen ein, als ob sie dich von innen heraus zerbrechen will. Jeder Atemzug fühlt sich an wie das Einatmen von nadelscharfem Frost, der deine Lunge verätzt.
Die Dunkelheit, einst eine Hülle, wird nun ein allgegenwärtiges Wesen. Sie kriecht in dich hinein, nicht wie ein Eindringling, sondern wie ein Schöpfer, der seine Werke zerstören und neu formen will. Du spürst nicht nur, wie sie dich zerreißt, sondern wie sie beginnt, deine Gedanken, deine Erinnerungen, deinen Widerstand zu verzerren. Die Risse in deinem Geist werden größer, die Fragmente deines Selbst werden fremd.
Die Stimme kehrt zurück, dieses Mal deutlicher, schärfer, und sie hat Gestalt angenommen – ein Schatten mit Augen wie schwarze Abgründe. Sie spricht nicht mit Worten, sondern mit Bildern und Gefühlen, die in deinem Geist aufblitzen. Sie zeigt dir Visionen von dir selbst, deformiert, gehorsam, wie ein Werkzeug in ihrem Griff.
flüstert sie, und ihre Stimme ist süßer als Gift.
Der Funke in dir, einst eine Quelle des Widerstands, ist nun ein taumelnder Lichtschein. Die Dunkelheit verspottet ihn, umkreist ihn wie ein Raubtier, das mit seiner Beute spielt. Du fühlst den Funken flackern, als die Dunkelheit näher kommt, ihn beinahe erstickt.
Dann – eine Explosion. Nicht aus Licht, sondern aus Schatten, die gegen sich selbst kämpfen. Aus den Tiefen deines Seins bricht ein wütender Schrei hervor, ein Echo, das die Dunkelheit durchdringt. Doch statt dich zu befreien, wird alles noch schlimmer. Die Schatten multiplizieren sich, ihr Gewicht verdoppelt sich, und du wirst tiefer in die endlose Schwärze gezogen.
Die Zeit ist bedeutungslos, aber das Gefühl der Ewigkeit ist unerträglich. Dein Bewusstsein beginnt zu erodieren, und mit jedem verlorenen Gedanken wirst du weniger du selbst. Doch plötzlich…
Ein Licht. Kein Funke, sondern ein gleißender, brennender Blitz. Er schneidet durch die Dunkelheit und enthüllt etwas in dir, etwas, das du vergessen hast. Ein Name. Ein Gefühl. Ein Versprechen, das längst gebrochen wurde, aber dennoch in dir lebt.
Die Dunkelheit zischt vor Wut, zieht sich zusammen und schlägt zurück mit einer Gewalt, die dich auf den Boden wirft. Du wachst auf – schreiend, zitternd, und doch… am Leben.
Der Schweiß, der dich bedeckt, ist jetzt heiß, fast wie Feuer, und dein Körper fühlt sich an, als wäre er in der Dunkelheit zerrissen und neu zusammengesetzt worden. Deine Hände zittern, doch in deinem Innersten brennt ein neuer Zorn.
Die Dunkelheit hat versucht, dich zu verschlingen, aber irgendetwas hat sie zurückgedrängt. Und du weißt, sie wird wiederkommen. Doch dieses Mal bist du bereit.