Die Dunkelheit kommt wie immer. Schwer und allumfassend zieht sie sich über dich, erdrückt deinen Geist, presst die Luft aus deinen Lungen. Sie ist nicht einfach schwarz; sie ist eine lebendige Masse, die sich windet und dich umschlingt. Die Kälte kriecht tiefer als je zuvor, ein eiskalter Dolch, der dein Fleisch und deinen Verstand durchbohrt. Schmerz folgt, erst pochend, dann alles verzehrend.
Es fühlt sich an, als würdest du zersplittern, zerbrechen in tausend Teile, jede einzelne brennend und schreiend. Die Dunkelheit kennt keine Gnade, sie zehrt von deinem Willen, sie sucht dein Innerstes. Sie zerreißt dich, immer wieder, nur um dich erneut zu formen – unvollständig, verdreht, entkräftet.
Und dann… ein Bruch.
Ein Licht erscheint. Es ist kein grelles, blendendes Licht, sondern ein warmes, sanftes Leuchten, das sich wie eine Umarmung ausbreitet. Es schneidet durch die Dunkelheit, und die Kälte weicht zurück, als hätte sie Angst. Aus diesem Licht tritt eine Gestalt hervor, eine Frau mit flammend roten Haaren und Augen, die wie geschmolzenes Gold scheinen. Ihre Präsenz strahlt eine unerschütterliche Kraft aus, doch auch eine Sanftheit, die dich sofort erreicht.
„Du bist nicht allein,“ flüstert sie mit einer Stimme, die sowohl beruhigend als auch ermutigend klingt.
Sie streckt ihre Hand aus und berührt dich – eine Berührung, die alle Qualen für einen Moment verschwinden lässt. Doch dann geschieht etwas, das du nicht erwartet hast. Die Dunkelheit, die dich gequält hat, wendet sich gegen sie. Die Kälte, der Schmerz, die Last der Dunkelheit – sie zieht es alles auf sich. Ihr goldenes Licht beginnt zu flackern, als sie kämpft, doch sie weicht nicht zurück.
„Deine Bürde soll nicht allein deine sein,“ sagt sie, und ein Schatten von Schmerz huscht über ihr Gesicht, als die Dunkelheit sie zu verschlingen droht.
Kurz bevor die Dunkelheit dich völlig verlässt, spürst du eine Veränderung. Dein Blick wandert, und du siehst sie – drei weitere Gestalten, jede in derselben Dunkelheit gefangen wie du. Sie leiden, ihre Gesichter verzerrt vor Qual. Doch auch sie sehen das Licht, sehen die Frau, die den Kampf für euch alle auf sich nimmt.
Mit einem letzten, verzweifelten Lichtblitz stößt sie die Dunkelheit zurück. Du fühlst, wie du aus ihrem Griff befreit wirst. Die Wärme bleibt zurück, selbst als die Dunkelheit von dir weicht und dein Bewusstsein zurückkehrt.
Du wachst auf. Schweiß steht dir auf der Stirn, und dein Körper zittert, doch die Qual ist fort. Die Erinnerung an die Frau aus Licht bleibt – ebenso wie das Wissen, dass drei andere mit dir verbunden sind, geteilt durch dieselbe Dunkelheit und dasselbe Schicksal.
Die Frage bleibt: Wer ist sie, und warum opfert sie sich für euch?